Das Viertelfinale ist gebucht
Nach der „vielleicht reifsten Leistung, die diese Mannschaft je geboten hat“, wie er es formulierte, brauchte Frowin Fasold einige Minuten für sich. Während die Spielerinnen gemeinsam mit Familien und Freunden jubelten, zog sich der DHB-Trainer alleine an den Strand zurück: „Ich wollte durchatmen und den Moment genießen.“
Mit 2:0 (27:21, 23:22) hatte seine Mannschaft kurz zuvor die favorisierte Auswahl aus den Niederlanden geschlagen. „Wir haben unsere Leichtigkeit vom ersten Tag wiedergefunden“, freute sich Fasold. „Die Mädels haben sich voll an den Plan gehalten, waren extrem konsequent und haben sich von Rückschlägen nicht beeindrucken lassen.“
Laila Ihlefeldt (16) und Kristina Krecken (13) waren die besten Werferinnen gegen die Niederlande, doch hervorheben wollte Fasold niemanden. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung und wirklich in allen Mannschaftsteilen top“, lobte er. „Ich bin absolut zufrieden mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben.“
Auch im ersten Spiel des Tages hatte die Auswahl bereits einen 2:0 (21:13, 25:15) gegen Griechenland feiern können, Carolin Hübner erzielte gegen den Gastgeber 15 Zähler. Zum Abschluss der Hauptrunde wartet nun Puerto Rico (Freitag, 17:30 Uhr).
„Wir freuen uns darauf, gegen einen Gegner aus Mittelamerika zu spielen“, blickte Fasold voraus. Da das Viertelfinale durch die beiden heutigen Erfolge bereits gebucht ist, besteht kein Druck: „Wir werden das Spiel zum Einspielen für die K.O.-Runde nutzen.“
Auch die männliche U18-Nationalmannschaft hat das Viertelfinale erreicht, doch im Gegensatz zu den beiden souveränen Siegen der Mädchen lieferte sich das Team von Marten Franke zwei Shoot-Out-Krimis gegen Griechenland und Spanien. Gegen den Gastgeber behielt man mit 2:1 die Oberhand (24:26, 23:20, 16:14), gegen den Vize-Europameister fehlte beim 1:2 das entscheidende Quäntchen Glück (20:23, 28:27, 6:8).
DHB-Trainer Franke zog dennoch ein „insgesamt positives Fazit“. Er freute sich natürlich besonders über das gewonnenen Shoot Out. „Ein Match gegen den Gastgeber ist immer schwierig, aber ich bin froh, dass die Jungs erstmals in eine echte Stresssituation gekommen sind“, bilanzierte er. „Dass wir den zweiten Satz geholt haben, zeigt, dass wir mental auch da sind, wenn es nicht optimal läuft.“
Gegen Vize-Europameister Spanien lieferte sich der letztjährige EM-Fünfte ein hochklassiges Match. „Wir haben eine schnelle Beinarbeit gezeigt, das war wirklich gut, aber wir haben zwei, drei Bälle zu viel verworfen“, hielt Franke fest. „Am Ende waren es genau diese Kleinigkeiten.“ Bester Werfer in beiden Spiele war Lennart Liebeck mit 27 bzw. 21 Punkten.
Im letzten Spiel der Hauptrunde trifft seine Mannschaft auf Jordanien (Freitag, 16:40 Uhr). „Das ist ein Bonusspiel; wir sind froh, dass wir bereits im Viertelfinale stehen“, sagte Franke. Die beiden abschließenden Hauptrundenspiele gibt es ebenso wie die folgende K.O.-Runde im IHF-Livestream auf YouTube.
(Julia Nikoleit)