Olympiatraum muss warten
IOC nimmt für Paris 2024 keine neuen Sportarten ins Programm auf
Beachhandball wird bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris nicht Teil des Programms sein. Dies folgt aus einem Entschluss des Executive Board des Internationalen Olympischen Komitees IOC bei seiner Sitzung am Montag in Lausanne. 20 Verbände hatten Vorschläge für 41 Neuaufnahmen unterbreitet, darunter auch der Handball-Weltverband IHF für Beachhandball. Das IOC nahm jedoch mit Blick auf das Gesamtvolumen der Spiele keinen dieser Vorschläge an.
„Das ist vor allem für all diejenigen eine sehr traurige Nachricht, die sich seit Jahren mit Herzblut dem Beachhandball und einem damit verbundenen olympischen Traum verschrieben haben“, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. „Ich weiß, dass der Weltverband IHF bis zum Schluss um die Aufnahme des Beachhandballs bei den Olympischen Spielen 2024 gekämpft hat. Die Entscheidung, die Sandvariante wieder nicht zu berücksichtigen, halte ich auch mit Blick auf die derzeitige Pandemie für das falsche Signal und sie erschwert den Weg des Handballs zu einer Ganzjahres- und Allwettersportart. Gleichzeitig verbaut diese Entscheidung den Weg für Nationen, die gerade beim Beachhandball viel schneller an die Weltspitze anklopfen können, als sie das in der Halle jemals schaffen werden. Die Herangehensweise, die einzelnen Sportarten zu zwingen, in ihrem Rahmen zu bleiben, erschwert schon jetzt und erst recht für die Zukunft jegliche Innovation, und das ist ein Irrweg. Wenn die Olympischen Spiele modern werden und sich erneuern wollen, muss das Gesamtprogram auf den Prüfstand. Diese Herangehensweise vermisse ich im Zusammenhang mit der Entscheidung sowohl zum Beachhandball als auch zu den anderen Sportarten.“
„Wir haben in den vergangenen Jahren in den Leistungssport Beachhandball investiert und eine Förderstruktur aufgebaut. Nun werden uns wir in den zuständigen Gremien mit der Zukunftsstrategie für den Beachhandball beschäftigen“, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes.
Im Vergleich zu den 2021 in Tokio stattfindenden Olympischen Spielen wird die Zahl der Athlet*innen in Paris von 11.092 auf 10.500 reduziert, die der Wettbewerbe von 339 auf 329. Damit werden 2024 auch 400 Offizielle weniger im Einsatz sein. Intention des IOC bleibt, die Olympischen Spiele nicht zu vergrößern – dies gilt sowohl für Sportstätten als auch für die Zahl der Teilnehmer*innen.
