Bronze! U18 belohnt sich für tolle Entwicklung
Diese Medaille ist der verdiente Lohn für eine tolle Entwicklung in anderthalb Turnierwochen, für großen Zusammenhalt und ganz viel Teamgeist. Die männliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes nimmt als Erinnerung an ihr erstes großes internationales Turnier die Bronzemedaille mit nach Hause. Diese Plakette wird zu Hause bei den Spielern und Trainern einen Ehrenplatz finden. Im kleinen Finale bezwang Deutschland die ungarische Mannschaft mit 29:22 (15:12). „Ich bin unglaublich stolz, dass wir das Turnier so erfolgreich beendet haben. Mein Dank geht an das ganze Team und den Staff", strahlte Trainer Erik Wudkte. „Wir haben unsere drei Slogans super gelebt: Entschlossenheit, Zusammenhalt und Balance."
Ungarn? Da war doch was. Richtig. Im ersten Europameisterschaftsspiel hatte die DHB-Auswahl gegen die Magyaren mit 32:35 den Kürzeren gezogen. Aber seitdem ist in Podgorica unter der Regie von Erik Wudtke, Dr. Alexander Koke und Martin Heuberger ein Team zusammengewachsen, das sich nun in seiner siebten Turnierbegegnung für den Fehlstart revanchierte und Edelmetall sicherte. Wer in einem Spiel um Platz 3 nie zurückliegt, hat sich die Medaille auch redlich verdient. Wudtke: „Die Jungs haben die richtigen Lehren aus dem ersten Spiel gegen Ungarn gezogen." 17 Minuten lang verlief die Partie nach dem gleichen Schema. Deutschland legte vor und Ungarn zog nach, ehe Abwehrchef Magnus Grupe die erstmalige Zwei-Tore-Führung herstellte (8:6). Durch Tore von Matteo Menges, Henri Pabst und David Móré zog Deutschland wenig später auf 14:10 davon (26.).
Man wusste nach der Vorrundenniederlage ganz genau, dass im ungarischen Rückraum eine enorme Torgefahr lauert. Kirstof Czörgo und Tamas Kovacs hatten im ersten Aufeinandertreffen gemeinsam 27 Treffer (!) erzielt, in der Turnier-Torschützenliste standen sie vor dem Finaltag bei beachtlichen 41 und 35 Toren. Diesmal bekam Deutschland die Distanzschützen viel besser in den Griff. Das war ein wichtiger Vorteil auf dem Weg zu Bronze.
Nicht zum ersten Mal im Laufe der EM bewies die Wudtke-Sieben auch diesmal wieder den längeren Atem. In der Schlussviertelstunde hatte sie mehr zuzusetzen und erhöhte von 21:19 (42.) auf 26:20 (51.). Von lockerem Austrudeln keine Spur. Sinnbildlich für die tolle Einstellung des EM-Dritten: Selbst beim Stand von 28:21 in der 57. Minute arbeitete Außen Max Günther so intensiv zurück, dass er seinem ungarischen Gegenspieler den Ball abluchste. Die deutsche Mannschaft, die einmal mehr über ihre Geschlossenheit zum Erfolg kam, gab bis zur Schlusssirene Vollgas. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Fans auf der Tribüne bereits „Oh, wie ist das schön“-Sprechchöre angestimmt.
Dass Matteo Menges zum besten Spieler auf Seiten Deutschlands ausgezeichnet wurde, ist ein Symbol für die Einheit, die sich seit Turnierbeginn im DHB-Teamlager entwickelt hat. Der Neu-Kieler war in Folge der Verletzung von Nicholas Schley, dessen Trikot die Mannschaft beim Erinnerungsfoto in die Kamera hielt, nachnominiert worden.
Ungarn: Lovistyek, Borsos – Terjek (3/2), Gazso, Csörgo (3), Kathi (3), Fercsik (1), Fekete (1), Nagy, Szücs (1), Boti, Bali, Viski, Kovacs (5), Toth, Molnar (5).
Deutschland: Buchele, Höler – Günther (2), Faust (3), Mart, Haake (1), Battermann (2), Greilich (3), Menges (4), Löwen, Móré (6/2), Grupe (1), Billepp (1), Pabst (3), Hertzfeld (3), Reichardt.
Schiedsrichter: Stefan Ivanovic/Marko Vujisic (Montenegro).
(RW)