Wegweisend fürs Jahrzehnt des Handballs
Der deutsche Handball geht mit wegweisenden Entscheidungen gestärkt ins weitere Jahrzehnt des Handballs. An diesem Sonntag beschloss der Bundesrat des Deutschen Handballbundes mit großer Mehrheit, dass die Mitgliedsbeiträge der Landesverbände steigen werden. Derzeit zahlen die Landesverbände insgesamt 650.000 Euro an den DHB, 2024 sollen dies 950.000 Euro und 2025 schließlich 1.050.000 Euro. Zudem werden die Gremien des Handballs künftig diverser aufgestellt sein.
„Das Votum des Bundesrates ist Vertrauensbeweis und Auftrag zugleich. Mit Blick auf die weiter spürbaren Folgen der Corona-Pandemie und der hinzugekommenen Energiekrise haben wir für 2023 komplett auf eine Erhöhung verzichtet. Diese kommt angesichts schwieriger Zeiten erst 2024“, sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann. „In der ,Perspektive 2030 – Jahrzehnt des Handballs‘ haben wir ambitionierte Ziele für den Handball definiert, damit unser Sport weiter an gesellschaftlicher Relevanz gewinnt. Die zusätzlichen Mittel werden wir konsequent in Projekte der Mitglieder- und Leistungssportentwicklung investieren. Im Leistungssport geht es um den männlichen und weiblichen Nachwuchs sowie insbesondere um die vorgesehenen Stützpunkte für Frauen. Dafür brauchen wir systematische und regelmäßige, also planbare Einnahmen. Ein angemessener Mitgliedsbeitrag ist für uns wie auch für jeden Verein eine solche regelmäßige Einnahme.“
Beim Deutschen Handballbund kommt bisher aus den Landesverbänden pro Mitglied und Jahr etwa ein Euro an. „Damit stehen wir im Vergleich zu allen anderen Spitzenfachverbände im letzten Zehntel der Tabelle. Auch im Vergleich zu internationalen Verbänden hinken wir hier hinterher“, sagt Michelmann: „Um es klar zu sagen: Auch wenn wir die Vermarktungserlöse in den letzten Jahren verdoppeln konnten, baut die Zukunft des Handballs auf verlässlichen und angemessenen Mitgliedsbeiträgen auf. Ich habe Verständnis für die Nöte an der Basis angesichts der überall steigenden Kosten. Aber wir müssen handlungsfähig bleiben, um die Zukunft des Handballs weiter in die Hand nehmen zu können.“
Weiterer großer Schritt im Jahrzehnt des Handballs: Die Gremien des Deutschen Handballbundes und der Landesverbände werden diverser, denn der deutsche Handball strebt eine Erhöhung des Anteils der weiblichen und jungen Gremienmitglieder an. Dazu hat sich der Bundesrat gemeinschaftlich das Ziel gesetzt, dass der DHB und seine Landesverbände respektive die Förderregionen, ihre Präsidien, Ausschüsse und Kommissionen ab 2025 mit mindestens zwei Geschlechtern und mindestens einer Person unter 34 Jahren (zum Zeitpunkt der Wahl) zu besetzen.
„Mit diesem Beschluss haben wir einen ersten Schritt in die richtige Richtung geschafft“, sagt Dr. Verena Svensson, Vorsitzende der Gleichstellungskommission und DHB-Vizepräsidentin. „Es herrscht Einigkeit, dass wir gefordert sind, uns hin zu mehr Diversität entwickeln. Dazu müssen in den kommenden Jahren noch weitere Schritte folgen.“
Sofern für die praktische Umsetzung Anpassungen der Satzungen und Ordnungen notwendig sind, verpflichten sich DHB und Landesverbände, zur Vorbereitung entsprechende Änderungsanträge in den Verbänden einzubringen. Zudem unterstützt der Deutsche Handballbund die Landesverbände bei der Umsetzung dieser herausfordernden Aufgabe.