Schiris_privat.jpg

20190904_Schiedsrichter_cb

04.09.2019

„Da muss man schon seinen eigenen Weg finden“, ergänzt Zollitsch. Seinen Spannmann beschreibt er als „ruhiger und zurückhaltender als mich“. Zollitsch hingegen „bringe die Stimmung ins Team“. Und in dem gebe es selbstverständlich auch einmal Reibungen und unterschiedliche Ansichten: „Das belebt aber auch Beziehungen“, sagt „Zolli“ scherzhaft.

Und wie in jeder sich anbahnenden Beziehung ist das Bauchgefühl der wichtigste Indikator, ob das Zusammensein funktioniert. Da bilden „Zolli“ und „Volker“ keine Ausnahme. „Jonas wollte unbedingt pfeifen. Und schon beim ersten Einsatz habe ich gemerkt: Mit ihm kann man etwas erreichen“, meint der Biologie und Sport auf Lehramt studierende Völkening. Sein Bauchgefühl sollte ihn nicht täuschen. Nach diversen Einsätzen im Nachwuchsbereich machte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Friedhelm Krietemeyer die Verantwortlichen des Handballverbandes Westfalen auf das ehrgeizige Duo aufmerksam. Bei einem Sichtungsturnier der westfälischen C-Jugend-Kreisauswahlmannschaften in Ahlen durfte sich das Gespann beweisen. „Es waren eigentlich nur zwei kurze Einsätze“, erinnert sich Zollitsch.

Das war im Oktober 2017. Kurz, knackig und gut: Die gezeigten Leistungen brachte den beiden die Nominierung für eine Schiedsrichter-Sichtung auf Ebene des Deutschen Handballbundes im folgenden April ein. Inzwischen gehört das Gespann dem DHB-Perspektivkader an und wird in der kommenden Spielzeit hauptsächlich in der 3. Liga eingesetzt. „Wir werden vielleicht auch Spiele in der Staffel Nord-West, in der auch GWD II und Lit Tribe Germania spielen, pfeifen. Aber weil wir in Minden wohnen, werden wir vor allem in den anderen Drittliga-Staffeln eingesetzt“, sagen beide.

Und da warten auch einige große Herausforderungen. Zum Beispiel gibt es in der 3. Liga  Traditionsduell im Norden zwischen den Mecklenburger Stieren aus Schwerin und Empor Rostock mit bis zu 5.000 Zuschauern. Schwere Prüfungen hat das Gespann in der vergangenen Spielzeit aber bereits gemeistert. So leitete das junge Duo das Abstiegsendspiel der Männer-Oberliga Westfalen zwischen dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und der TSG Harsewinkel vor 1.500 Zuschauern.