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In der heißen Schlussphase sah Milan Mazic eine für Spichala zweifelhafte Rote Karte (57.). Sebastian Czok antwortete mit 28:27 (58.). Nachdem Torhüter Götz Heuer einen Siebenmeter hielt, musste im Gegenzug auch der HSV an die Linie. Weil Mazic, der zuvor alle neun Strafwürfe eiskalt verwandelte, nicht mehr auf dem Feld war, schnappte sich Hubertus Brandes den Ball und traf zum entscheidenden 29:27. „Da war es durch“, sagte Spichala.
Es war eine Energieleistung, zumal Kapitän Hendrik Benckendorf und Kevin Klags kurzfristig ausfielen. Umso wichtiger war die Rückkehr von Sascha Muscheiko. Der befürchtete Bruch im Sprunggelenk entpuppte sich nach einer MRT-Ansicht „nur“ als Wassereinlagerung im Fuß. Weil die Ärzte grünes Licht gaben, biss der Abwehrchef auf die Zähne. Nur beim 2:3 (6.) lag der HSV zurück, legte sonst immer ein oder zwei Tore vor und ging mit einer verdienten Führung in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff änderte sich wenig. Sebastian Czok erhöhte den Vorsprung beim 18:15 (36.) erstmals auf drei Treffer, die bis zum 22:19 (43.) hielten. Berlin stellte auf eine 3:3-Abwehr um und brachte im Angriff Aaron Krai. „Den habe ich in keinem Video gesehen“, gab Spichala zu. Der HSV verlor den Rhythmus und geriet 23:24 (48.) in Rückstand. Die Wende? Nein, denn fortan ging der HSV wieder auf eine 6:0-Abwehr zurück und gewann wieder die Kontrolle. Ein ganz starkes Spiel machte Lars Schiebler, der zwar nur einen Treffer erzielte, ab immer dahin ging, wo es weh tat und etliche Siebenmeter herausholte.