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Dabei war der Beginn noch durchaus vielversprechend. Rechtsaußen Moritz Strosack brachte seine Farben mit 0:1 in Führung, und auch eine frühe Zeitstrafe gegen Niklas Diebel brachte die Jung-Gallier noch nicht aus dem Konzept. Den Pfullinger Ausgleich beantwortete erneut Strosack. „Wir haben wirklich vernünftig angefangen“; war Doster mit der Anfangsphase noch zufrieden: Die Abwehr stand gut, und Keeper Mario Ruminsky konnte einige Bälle des VfL entschärfen. Doch nach dem 3:3 drehte sich das Blatt, nacheinander scheiterten Julian Thomann und Jan Bitzer mit Siebenmetern am Pfullinger Schlussmann Magnus Becker, der immer mehr zum entscheidenden Faktor wurde. Dann foulte Pfullingens Marc Breckel Tim Rozman beim Wurfversuch rüde und musste mit der Roten Karte schon in der 11. Minute vom Feld. Doch die vermeintliche Schwächung erwies sich als Motivationsschub für die Hausherren, die nun immer besser ins Spiel fanden. „Die Rote Karte hat ihnen Auftrieb gegeben, sie richtig aufgeheizt“, beschreibt der HBW-Trainer die Phase nach dem Platzverweis. Zwar verwandelte Niklas Diebel den fälligen Strafwurf, doch in der Folge zogen die Gastgeber Tor um Tor davon. Keine zehn Minuten später hieß es 10:6, die Jung-Gallier konnten jedoch noch einmal rankommen, Áron Czakó, Moritz Strosack und Moritz Schmidberger verkürzten zum 10:9. Aber nach einer Auszeit ihres Trainers Frederick Griesbeck gaben die Pfullinger noch einmal Gas und gingen mit 14:11 in die Kabinen. Zu allem Überfluss kassierte Tobias Heinzelmann mit der Pausensirene noch eine Zeitstrafe.
In Unterzahl wollte der HBW II den Rückstand wettmachen, stattdessen klingelte es zweimal im eigenen Gehäuse. Diesem Rückstand liefen die Jung-Gallier dann erfolglos hinterher. Tim Rozman kassierte eine Zeitstrafe – und wegen Reklamierens nochmal 2 Minuten obendrauf. In der Abwehr wurde kaum noch zugepackt und im Angriff leistete sich das Team viele technische Fehler – die Aufholjagd blieb entsprechend aus. Zu oft scheiterten auch die Außen frei an Torwart Becker, und gegen die offensive VfL-Abwehr gab es kaum ein Mittel. So resignierten die Jung-Gallier zusehends, leisteten immer weniger Gegenwehr – und die drohende Derbypleite nahm Gestalt an. So sah es auch der Trainer: „Die zweite Halbzeit war von uns in allen Bereichen schwach: Vorne haben wir Bälle liegen lassen, in der Abwehr ist es uns nicht gelungen, Pfullingens Angriffe zu unterbrechen.“ Auch eine weitere Auszeit änderte nichts mehr, am Ende siegte Pfullingen verdient mit 31:23.
André Doster war bedient: „Das war mental, was die Konzentration und die Einsatzfreude anbelangt, eines Derbys nicht würdig, die Leistung in der zweiten Halbzeit ist für mich nicht nachvollziehbar.“ Trotz der Niederlage belegt der HBW II den 3. Platz der 3. Liga, am kommenden Samstag wird der SV Kornwestheim in der SparkassenArena erwartet, der nächste harte Brocke
Spielfilm: 3:3, 6:5, 10:6, 14:11 – 18:14, 21:17, 26:21, 31:23.
HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Ruminsky; Thomann (5), Czakó (3), Fuoß, Soos (2), Bitzer, Foth, Heinzelmann (1), Diebel (7/6), Schmidberger (1), Rozman, Strosack (4).