20191112_NORGER_Stimmen
Zweiter Thriller innerhalb von zwei Tagen, und zum zweiten Mal geht die deutsche Frauenmannschaft trotz tollen Kampfs als Verlierer vom Feld. Nach dem 29:32 gegen Norwegen im letzten Hauptrundenspiel am Mittwoch hat das Team von Bundestrainer Henk Groener das Halbfinale verpasst, spielt als Gruppenvierter nun am Freitag um 6.30 Uhr deutscher Zeit (Livestream auf www.sportdeutschland.tv) gegen den EM-Sechsten Schweden um das letzte Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier.
Gruppensieger Norwegen trifft im Halbfinale auf Spanien, die zweitplatzierten Niederländerinnen gegen Russland. Serbien und Montenegro spielen als Gruppendritte um den 5/6. Platz, haben sich aber beide schon für ein Olympia-Qualifikationsturnier qualifiziert.
Hier die Stimmen zur Partie gegen Norwegen:
Bundestrainer Henk Groener: Es ist natürlich enttäuschend, dass wir es nicht geschafft haben Norwegen zu schlagen. Wir waren heute nicht fit genug, die Mädels waren müde nach sieben Spielen in zehn Tagen. Trotzdem ein Riesenkompliment, dass wir auch bei fünf Toren Rückstand nie aufgegeben haben und uns wieder rankämpfen. Die letzte Zeitstrafe und der letzte Siebenmeter, den wir am Ende gegen uns bekommen, haben uns das Genick gebrochen, sonst wären wir vielleicht nochmal rangekommen. Das ist sehr schade. Norwegen hat heute ein starkes Spiel gemacht, aber trotzdem haben wir es ihnen bis zum Schluss richtig schwer gemacht. Jetzt heißt es Regeneration und Vorbereitung auf das Spiel um Platz sieben.
Kim Naidzinavicius: Das ist jetzt Enttäuschung pur, wir hatten zwei Matchbälle, um ins Halbfinale zu kommen, und jetzt stehen wir da und spielen um Platz sieben. Wir starten so gut ins Turnier, schaffen es dann aber nicht mehr, unsere Leistung so abzurufen, wie es nötig ist, um unter die besten Vier zu kommen. Norwegen hat es gezeigt, wie es geht, mit Drucksituationen umzugehen. Wir haben gekämpft, da können wir uns nichts vorwerfen, wir sind zurückgekommen, aber leider nie so weit, dass wir sie nochmal ins Straucheln gebracht hätten.
Antje Lauenroth: Wir sind ganz schlecht in zweite Hälfte gestartet, da hatten wir eine Riesenhypothek. Wir waren auf zwei dran, und man gemerkt, dass jede daran geglaubt hat, dass wir es schaffen. Es ist nicht so gekommen. Wir hätten das Halbfinale vorher klarmachen können: Das Spiel gegen Serbien ist jetzt natürlich zehnmal ärgerlicher als jetzt gegen Norwegen zu verlieren. Wenn man so nahe dran ist, will man auch ins Halbfinale kommen. Das muss man jetzt erst einmal verdauen.
Meike Schmelzer: Wir sind gut ins Spiel gekommen, das hat uns die ganze WM ausgezeichnet. Es gab nur ganz wenige Spiele, in denen wir nicht gut gestartet waren. Unser Herz, unsere Leidenschaft haben heute gestimmt, man hat gemerkt, um was es heute ging. Wir waren vielleicht im einen oder anderen Moment nicht kühl genug im Kopf und nicht abgezockt genug, um die Situationen klarer zu nutzen. Aber wir haben heute gekämpft, wir haben alles in die Waagschale geworfen, aber es war wahnsinnig enttäuschend.
(BP)