Alina Grijseels entscheidet Thriller gegen Russland
Große Freude: Die Frauen-Nationalmannschaft hat Russland mit 28:27 bezwungen. - Foto: Marco Wolf
07.11.2021 A-Frauen

Alina Grijseels entscheidet Thriller gegen Russland

DHB-Frauen-Nationalmannschaft feiert ersten Sieg gegen den Olympiazweiten seit acht Jahren / Tolle Moral in der Schlussphase

Mit dem 28:27 (14:16)-Erfolg gegen den Olympiazweiten Russland beschloss die Frauen-Nationalmannschaft des DHB den Tag des Handballs im PSD BANK DOME in Düsseldorf. Das deutsche Team zeigte eine tolle Moral und glänzte in der Abwehr, im Angriff gab es aber sehr viele Ballverluste und Fehlwürfe. Ein einziges Mal waren die Gastgeberinnen in Führung, das war nach dem letzten Angriff, den Kapitänin Alina Grijseels mit dem Siegtreffer abschloss. Mit Amelie Berger (beide fünf Treffer) war Grijseels auch beste Werferin des DHB-Teams, in dem zudem die Torhüterinnen glänzten.  

Der Thriller gegen Russland – der erste Sieg seit 2013 - war das Länderspieldebüt des Trios Sarah Wachter (Neckarsulmer Sport-Union), Lisa Antl (Buxtehuder SV) und der eingebürgerten Silje Brøns Petersen (TuS Metzingen). Die DHB-Auswahl musste auf ihre bei ausländischen Klubs beschäftigten Stammspielerinnen Emily Bölk, Alicia Stolle (beide FTC Budapest), Meike Schmelzer (Gloria Bistrita/Rumänien) und Dinah Eckerle (Team Esbjerg/Dänemark) verzichten, weil das Spiel außerhalb der internationalen Woche stattfand.  

Die deutsche Mannschaft brauchte ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden, aber nach dem 2:6-Rückstand in der sechsten Minute drehte die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener richtig auf. Tor um Tor wurde der Rückstand verkürzt, allen voran Rechtsaußen Amelie Berger war in Torlaune. Beim 9:9 war der Ausgleich auch dank zahlreicher Paraden von Torfrau Katharina Filter geschafft, mit ihrem bereits fünften Treffer brachte Berger die DHB-Auswahl dann sogar erstmals in Führung und sorgte so für eine Auszeit der russischen Trainerin Liudmila Bodnieva.  

Ab diesem Zeitpunkt war die Partie gegen den Olympiazweiten von Tokio ausgeglichen, allerdings scheiterte die deutsche Mannschaft in dieser Phase häufig an der starken russischen Torfrau Polina Kaplina, so dass sich der sich der vierfache Weltmeister bis zur Pause leicht absetzen konnte. Für den Höhe- und Schlusspunkt der ersten Hälfte sorgte allerdings Lena Degenhardt, die mit einem artistischen direkten Freiwurf für den Pausenstand von 14:16 sorgte. 

Mit dem Rückenwind dieses Tores startet die deutsche Mannschaft furios, mit einem schnellen Doppelschlag glichen Kapitänin Alina Grijseels und ihre Dortmunder Mannschaftskameradin Mia Zschocke zum 16:16 aus. Allerdings vergab das deutsche Team danach einige Chancen. Die Russinnen wahrten ihre knappe Führung. Beim 21:21 in der 44. Minute durch Xenia Smits war der Ausgleich dann aber wieder geschafft, auch weil Torwart-Debütantin Sarah Wacher in dieser Phase einige wichtige Paraden zeigte und die Abwehr sehr antizipativ verteidigte. Mit ihrem ersten Länderspieltreffer zum 23:23 trug sich Brøns auch in die Torschützenliste ein.  

Russland erzielte dann allerdings die nächsten drei Treffer, zwang Groener zu einer Auszeit fünf Minuten vor dem Ende. Die Worte kamen bei der Mannschaft an, das innerhalb von einer Minute zweimal traf. Und auch Kreisläuferin Lisa Antl feierte ihren ersten Länderspieltreffer zum 26:27 – die Fans klatschten die DHB-Auswahl schließlich zum erneuten Ausgleich 90 Sekunden vor dem Ende durch Antje Lauenroth (27:27). Am Ende war es die nach dem Wechsel überragende Grijseels, die das Spielt entschied. 

Vor dem Spiel wurde Kreisläuferin Luisa Schulze nachträglich für ihr 100. Länderspiel ausgezeichnet, in der Halbzeit wurde die erfolgreiche U17-Nationalmannschaft von HBF-Präsident und DHB-Präsidiumsmitglied Andreas Thiel sowie DHB-Sportvorstand für den zweiten Platz bei der Jugend-EM in Montenegro geehrt. Auch die Mannschaft von Gino Smits hatte ihre EM-Trophäe mit nach Düsseldorf gebracht. 

 in Düsseldorf: Deutschland – Russland 28:27 (14:16)  

Tor: Katharina Filter (Buxtehuder SV), Sarah Wachter (Neckarsulmer Sport-Union)
Feld: Amelie Berger (Borussia Dortmund/5), Marlene Kalf (TuS Metzingen), Maren Weigel (TuS Metzingen/1), Julia Maidhof (SG BBM Bietigheim/2), Alina Grijseels (Borussia Dortmund/5/1), Silje Brøns Petersen (TuS Metzingen/1), Xenia Smits (SG BBM Bietigheim/2), Lena Degenhardt (TuS Metzingen/1), Mia Zschocke (Borussia Dortmund/2), Antje Lauenroth (SG BBM Bietigheim/3), Johanna Stockschläder (Neckarsulmer Sport-Union), Luisa Schulze (SG BBM Bietigheim/1), Annika Ingenpaß (Bad Wildungen Vipers/1), Lisa Antl (Buxtehuder SV/2) 

Beste Werferin Russland: Elena Mykhailichenko (7)- Schiedsrichterinnen: Vania und Marta Sa (Portugal), Zeitstrafen: Deutschland 8 Minuten – Russland: 6 Minuten- Siebenmeter: Deutschland: 4/3, Russland: 1/1 

(BP)

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