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Sieg über Polen zum Auftakt in die EHF EURO

05.11.2022

Gewackelt, gekämpft, gewonnen: Deutschlands Handball-Frauen haben bei der EM einen Start nach Maß hingelegt. Nach Anlaufschwierigkeiten gewann die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch gegen Polen noch mit 25:23 (11:12) und nahm mit den ersten zwei Punkten direkt Kurs auf die Hauptrunde. In Podgorica war Rückraumspielerin Alina Grijseels von Borussia Dortmund mit acht Toren beste Werferin, Kapitänin Emily Bölk lief erst im zweiten Durchgang heiß und kam noch auf sechs Treffer.

"Das war harte Arbeit", sagte Grijseels, "wir wussten aber, dass Polen ein starkes Team ist. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir mehr Tempo und Aggressivität brauchen, und so haben wir das Spiel dann auch gewonnen. In den nächsten Spielen müssen wir von Anfang an drin sein." Das deutsche Team wirkte vor etwa 400 Zuschauern in der Moraca-Arena vor allem zu Beginn nervös, arbeitete sich aber immer besser ins Spiel. Polen indes wartet seit 2014 weiterhin auf einen Sieg bei einer EM: 2016, 2018 und 2020 schied das Team jeweils in der Vorrunde aus.

Weitere Vorrundengegner der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sind nun Co-Gastgeber Montenegro am Montag (18 Uhr) und der WM-Vierte Spanien am Mittwoch (20.30 Uhr/beide Sportdeutschland.TV) - im Duell der beiden gab es am Samstag eine Überraschung: Montenegro feierte ein deutliches 30:23 (12:9). Mit einem weiteren Sieg wäre das Hauptrunden-Ticket nun bereits sicher und damit das erste deutsche Turnierziel erreicht. Die ersten drei Teams der Vierergruppe qualifizieren sich für die nächste Turnierphase, die gewonnenen Punkte gegen die Hauptrundengegner werden mitgenommen.

Für Gaugisch war das Spiel gleichzeitig sein Turnier-Debüt als Bundestrainer, "die Freude könnte nicht größer sein", sagte er vor der Partie. Der Beginn war allerdings wacklig aus deutscher Sicht. Bölk und Co. fanden kaum einen Weg durch die polnische Deckung, verfingen sich immer wieder und liefen so auch in zahlreiche Tempogegenstöße. In der 7. Minute lag das DHB-Team erstmals mit zwei Treffern zurück, der Rückstand wuchs in der Folge noch auf vier Treffer an. Je näher die Pause rückte, desto besser fand sich das Gaugisch-Team allerdings zurecht. Auch Torhüterin Katharina Filter hatte ihren Anteil daran, dass Deutschland zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder in Schlagdistanz lag.

Nach einem ganz starken Start schien das Spiel dann zu kippen, die DHB-Frauen zogen auf drei Tore davon, auch Bölk kam im Offensivspiel nun besser zur Geltung. Polen ließ sich allerdings nicht abschütteln - und lag 14 Minuten vor Schluss wieder vorn. Es ging nun hin und her, Bölk wurde immer stärker, am Ende reichte es knapp. Deutschland will dieses Mal deutlich mehr als bei den zurückliegenden WM- und EM-Endrunden (jeweils Platz sieben) erreichen, der Verband hat dafür ordentlich investiert.

(SID)