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Weltmeisterin und Fahnenträgerin bei Olympischen Spielen

22.10.2021

Sie war die weltbeste Handballspielerin ihrer Zeit: Kristina Richter, geborene Hochmuth, vollendet am Sonntag, 24. Oktober 2021, ihr 75. Lebensjahr. Die gebürtige Zwickauerin war mit der Handball-Nationalmannschaft der DDR dreimal Weltmeisterin im Hallenhandball (1971, 1975 und 1978). Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal gewann sie die Silbermedaille. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde ihr eine besondere Ehre zuteil: Die spätere Bronzemedaillengewinnerin durfte als erste deutsche Mannschaftssportlerin bei der Eröffnung die DDR-Fahne ins Stadion tragen; Dirk Nowitzki als bislang zweiter deutscher Mannschaftssportler folgte ihr erst 2008 in Peking. In 235 Spielen im Trikot der DDR-Auswahl erzielte die Rückraumspielerin „Tina“ Richter insgesamt 880 Tore. Damit war sie nach der Mutter Waltraud (1948-2018) von Stefan Kretzschmar die zweite von insgesamt fünf Handballerinnen, die es auf mehr als 200 Länderspiele für die DDR brachte.

Kristina Hochmuth fand über die Leichtathletik zum Sport, wo sie bereits ihr großartiges Talent im Laufen, Springen und Werfen erkennen ließ: „Letztlich entschied sie sich aber 1963 für den Handballsport, weil ihr Bruder den Bezirksligisten BSG Aktivist Karl Marx Zwickau trainierte“, wird ihr Werdegang im „Lexikon Sportler in der DDR“ (herausgegeben von Volker Kluge) zitiert. Und gut dokumentiert ist auch, dass ihr 17 Jahre älterer Bruder sie erstmals mit dem Handball vertraut machte, weil er als Lehrer eine Handballmannschaft im sogenannten außerunterrichtlichen Schulsport betreute und oftmals das Problem hatte, nicht genügend mitspielende Schüler zu haben … da war die kleine Schwester Tina gut genug und immer willkommen.