Ein echtes Gruppenfinale gegen Ungarn
Paul Drux. - Foto: Tom Weller
18.01.2021 A-Männer

Ein echtes Gruppenfinale gegen Ungarn

Am Dienstag geht es um die perfekte Ausgangslage für die WM-Hauptrunde - Alfred Gislason und Paul Drux freuen sich, dass es auf dem Feld weitergeht

Es ist angerichtet für die deutschen Handballer bei der WM in Ägypten: Am morgigen Dienstag (20.30 Uhr, live im ZDF und bei sportdeutschland.tv) geht es im Finale der Vorrundengruppe A gegen dioe ebenfalls mit 4:0 Punkten gestarteten Ungarn nicht nur um den Gruppensieg, sondern auch um die optimale Ausgangslage für die Hauptrunde. „Das ist wie ein Endspiel, es geht um zwei extrem wichtige Punkte“, sagt Bundestrainer Alfred Gislason am Montagmorgen im virtuellen Medientermin des DHB.

Im Gegensatz zur Gruppe A ist die Parallelgruppe, aus der die drei deutschen Hauptrundengegner kommen,  extrem spannend, denn nach zwei Spieltagen hat sich noch keine Mannschaft für die Hauptrunde qualifiziert: Spanien führt die Tabelle mit 3:1 Punkten vor Polen und Brasilien (beide 2:2) und Tunesien (1:3) an, alle vier Mannschaften können noch weiterkommen. „Spanien als einer der Favoriten hat noch nicht richtig seinen Turnierrhythmus gefunden. In diesem Turnier ist alles möglich, jeder kann anscheinend jeden schlagen. Deswegen wird es unglaublich wichtig sein, diese zwei Punkte gegen Ungarn mitzunehmen“, sagt Gislason.

Was die Kaderplanung betrifft, hat sich der Isländer zumindest schon auf seine beiden Schlussmänner festgelegt: Andreas Wolff und Johannes Bitter sind gegen Ungarn das Torhüterduo, die anderen Änderungen sind noch nicht ganz klar, zum Beispiel was Patrick Groetzki betrifft, der für den verletzten Tobias Reichmann eingeflogen wurde und sich aktuell nach mehreren Tests noch in Isolation befindet. „Wir warten auf grünes Licht, ob Patrick so weit ist. Wenn er heute Mittag aus der Isolation kommt und mittrainieren kann, wird er morgen auflaufen. Es ist zwar schwer einen neuen Spieler so schnell einzubauen, aber Patrick ist ja auch sehr erfahren. Andere Kaderfragen sind noch offen“, sagt Gislason. „Patrick Groetzki wird uns sicherlich helfen, aber es ist natürlich sehr bitter, dass Tobi wegen der Verletzung ausfällt“, sagt Rückraumspieler Paul Drux.

Am Sonntag hatte der Bundestrainer seine Mannschaft in zwei Einheiten auf Ungarn vorbereitet, nachdem die Partie gegen Kap Verde abgesagt werden musste. „Ich war schon enttäuscht, dass wir nicht spielen konnten, denn ich hätte gegen Kap Verde gerne taktische Sachen probiert, an der Abwehr gefeilt sowie Spielern wie Moritz Preuss, Antonio Metzner, David Schmidt oder Marian Michalczik mehr Spielanteile gegeben.“ Statt der Partie, die mit 10:0 Toren und 2:0 Punkten für Deutschland gewertet wurde, stand am Sonntagabend ein 40-minütiges Trainingsspiel auf dem Programm der deutschen Mannschaft: „Wir haben unter Wettkampfbedingungen trainiert, um im Rhythmus zu bleiben“, sagte Gislason.

Für den Isländer ist trotz der Spielpause sehr positiv, dass „die Stimmung und der Zusammenhalt in der Mannschaft sehr gut sind. Alle machen einen guten Eindruck. Wir sind auf einem guten Weg, aber Ungarn wird ein anderes Kaliber als unsere bisherigen Gegner dieses Jahr. In der Abwehr müssen wir noch aggressiver decken, denn die Ungarn hat viele große Rückraumspieler, da müssen wir uns steigern im Vergleich zu den Österreich-Spielen weiter steigern. Mit anderen Dingen, wie zum Beispiel der Spielsteuerung, bin ich schon sehr zufrieden.“

Das sieht der Berliner Drux ähnlich: „Wir sind alle gut ins Turnier gekommen, auch ich konnte schon etwas WM-Luft schnuppern. Jetzt bin ich sehr neugierig auf Ungarn, denn die sind der erste schwere Gegner mit großen Jungs, gegen die es körperlich sicher zur Sache geht. Aber insgesamt haben wir nach der Spielabsage jetzt alle eine große Vorfreude auf Handball, wir wollen spielen und wir wollen die Punkte auf dem Feld gewinnen, nicht am grünen Tisch. Und am Dienstag steht ein extrem richtungweisendes Spiel an.“

Positiv wertet Drux auch, dass die Neulinge sich bereits schnell integriert hätten und sich gut im Team akklimatisiert haben: „Alle zeigen Leistung, alle wollen voran gehen, alle haben auch Spaß - und vor allem Sebastian Firnhaber macht einen richtig tollen Job in der Abwehr.“

Auch Bundestrainer Gislason freut sich, dass nun wieder der Handball im Fokus steht: „Das Thema Corona nervt, denn eigentlich will ich mich nur auf den Sport konzentrieren. Die IHF hat alles extrem schnell korrigiert, was die Mannschaften hier bemängelt haben, zum Beispiel, was den eigenen Speisesaal betrifft.“ Auch für Drux ist das Thema der Corona-Fälle bei den Kap Verden abgehakt: „Wir gehen relativ entspannt und mit einem guten Gefühl in das Ungarn-Spiel, denn wir kennen die Werte der infizierten Kap Verder.“

(BP)

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