Im Finalspiel des European Youth Olympic Festival hat die Mannschaft von Chef-Bundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler und DHB-Talentcoach Carsten Klavehn nach einer 28:29-Niederlage nur knapp die Goldmedaille verpasst. Das Spiel gegen Kroatien verlief für die Nachwuchstalente mit einigen Höhen und Tiefen. Bester deutscher Torschütze wurde Linksaußen Tim Freihöfer mit neun Treffern.
Die Anfangsphase der Begegnung zwischen Deutschland und Kroatien gestaltete sich ausgeglichen. Beide Teams kamen gut ins Spiel. Das DHB-Team agierte sehr variabel und kreativ. Im Offensivspiel fand die deutsche Mannschaft häufig über Linksaußen Freihöfer die Gelegenheit, die robuste kroatische Abwehr auszuspielen. Erst ab der 16. Minute gelang es Kroatien, sich langsam abzusetzen. Durch eine phasenweise schlechte Chancenverwertung der Deutschen spielte sich das kroatische Team sogar einen 5-Tore-Vorsprung heraus (9:14, 18. Minute). Das Trainergespann Beppler und Klavehn reagierte mit der ersten Auszeit, die einen positiven Effekt hatte. Nun gelang es dem DHB-Team, durch mutigere Aktionen und gute Anspiele auf Kreisläufer Fynn Nicolaus den Rückstand bis zur Pause auf 13:15 wieder zu verkürzen.
Mit einer Umstellung auf eine 5:1-Formation startete die deutsche Defensive beweglicher in die zweite Hälfte und zwang die kroatische Mannschaft durch schnelles Verschieben zu technischen Fehlern. Einige Tempo-Gegenstöße brachten dem U17-Aufgebot den 17:17-Ausgleich. Freihöfer erzielte in der 36. Minute schließlich die erste deutsche Führung (18:17): „Wir haben großen Respekt vor der Mannschaft. Sich so in die Partie zurück zu kämpfen und dann sogar noch einen Vier-Tore- Vorsprung heraus zu spielen, ist eine tolle Leistung“, sagte Beppler nach der Partie.
Doch das kroatische Team fand schnell zu ihrem aggressiveren Abwehrverhalten zurück, was das deutschen Team vor Probleme stellte: „Leider waren wir in den letzten Minuten dann nicht mehr so effektiv wie die Kroaten. Sie haben durch einige Treffer über den Kreis unsere Schwachstelle ausgenutzt, was wir in unserem Angriffspiel nicht mehr umsetzen konnten“, fasste Klavehn die Schlussphase zusammen. Auf den 23:23-Ausgleich in der 46. Minute folgte so wieder ein Drei-Tore-Rückstand für die deutsche U17 (25:28). Mit der offenen Manndeckung in den letzten Minuten konnte der Rückstand nicht mehr aufgeholt werden. Beppler: „Natürlich sind die Jungs sehr enttäuscht, dass es trotz des großen Einsatzes mit dem Schlusspfiff nur noch zum 28:29 gereicht hat. Wir sind trotzdem stolz auf unsere Turnierleistung und blicken insgesamt schon jetzt auf einen erfolgreichen Turnier-Sommer zurück.“
Nach der Goldmedaille beim EYOF 2017, ist es für die DHB-Auswahl die zweite Medaille in Folge. Hinter Gold-Gewinner Kroatien und dem deutschen U17-Aufgebot, holt sich Dänemark die Bronze-Medaille des EYOF 2019 in Baku.
Kroatien – Deutschland 29:28 (15:13)
Deutschland: Lasse Ludwig (Füchse Berlin), Lorenz Rinn (HSG Wetzlar) Tim Freihöfer (Füchse Berlin/9), Carl Philipp Haake (SC Magdeburg/2), Oskar Neudeck (Frisch Auf Göppingen), Maxim Orlov (TSV GWD Minden/2), Ole Pregler (MT Melsungen/4), Niclas Heitkamp (SC DHfK Leipzig/1), Paul Kompenhans (MT Melsungen), David Kuntscher (MT Melsungen/1), Renars Uscins (SC Magdeburg/1) Felix Eißing (SC Magdeburg/2), Mathis Häseler (VfL Gummersbach), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf/1), Fynn Nicolaus (TVB Stuttgart/5)