Der Deutsche Handballbund gestaltet gemeinsam mit den Landes- und Ligaverbänden seit 2015 mit Verve die Zukunft des deutschen Handballs. Nun geht es an die nächste Stufe. DHB-Präsident Andreas Michelmann und Vorstandsvorsitzender Mark Schober präsentierten bereits Ende Juni bei der ständigen Konferenz der Landesverbände in Kassel den aktuellen Stand der Diskussion den Präsidenten der Landesverbände. In der vergangenen Woche besuchten Michelmann und Schober Regionalkonferenzen in Berlin, Leipzig, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Hamburg, um vor Ort mit weiteren Vertretern der Landesverbände in den direkten Austausch zu kommen und die nächste Stufe der Strukturreform nahezubringen.
Basis der Strukturreform ist eine umfassende Analyse des deutschen Handballs: Diese beginnt mit dem Leistungsstand der Nationalmannschaften Halle und Beach mit Blick auf das jeweilige Weltniveau und sich daraus ableitende Aufgaben, um mit 2024 als erstem Meilenstein kontinuierlich zur absoluten Spitze aufzuschließen. Dazu kommt die Zahl der Mitglieder, die sich nach jahrelangen Rückgängen stabilisiert hat, sich aber langfristig wieder ins Positive bewegen soll. Zudem müssen die wirtschaftlichen Grundlagen für Wandel und Entwicklung geschaffen werden und die erforderlichen finanziellen Mittel in die Handball-Haushalte gebracht werden.
„Wir alle wollen unseren Handball für die nächsten Jahrzehnte starkmachen“, sagt Michelmann. „Unsere Kernaufgabe ist und bleibt der Leistungssport mit dem Anspruch, die stärkste Handballnation der Welt zu werden. Über eine erfolgreiche Mitgliederentwicklung soll der Handball seinen Platz in unserer Gesellschaft sichern und weiterwachsen. Dafür brauchen wir mehr Ressourcen, die wir sinnvoll auf allen Ebenen schaffen müssen. Wir haben in unseren Gesprächen sehr viel Offenheit festgestellt und die Bereitschaft erkannt, den Wandel voranzutreiben und alle miteinander zu investieren.“
Mit den strategischen, aus der Perspektive 2020+ resultierenden Gedanken beschäftigt sich seit März dieses Jahres die AG Struktur, in der neben Michelmann und Schober auch Frank Bohmann (Geschäftsführer der LIQUI MOLY HBL), Hans Artschwager (HV Württemberg und Vorsitzender der ständigen Konferenz der Landesverbände), George Clarke (Bayrischer HV), Stefan Hüdepohl (HV Niedersachen) und Dierk Petersen (HV Schleswig-Holstein) mitarbeiten.
Große Einigkeit besteht darüber, dass sich der Handball in den leistungssportlichen Strukturen und der Mitgliederentwicklung weiter verbessern und hierzu eine Finanzierung der erforderlichen Mittel sicherstellen muss. Kerne der Strukturreform 2.0 sind zum einen das Schaffen von personellen Ressourcen sowohl im Deutschen Handballbund als auch den Landesverbänden für den Leistungssport und die Mitgliederentwicklung und zum anderen das Fördern der Zusammenarbeit der Landesverbände.
„Wir sind überzeugt, dass Kooperationen und die klare Zuordnung von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten für uns die entscheidenden Erfolgsfaktoren sind“, sagt Schober. „Daher begrüßen wir die Zusammenarbeit von Verbänden und werden diese fördern.“
Der Wandel des Deutschen Handballbundes hat 2017 mit dem Bundestag in Berlin einen ersten Meilenstein erreicht. Damals war die Installation eines hauptamtlichen Vorstandes in der BGB-Verantwortung beschlossen worden, das Präsidium fungiert seitdem als Aufsichtsrat. Nun geht es im Zusammenspiel mit Landes- und Ligaverbänden an die nächsten strukturellen Schritte.
Die bei den Regionalkonferenzen gestellten Fragen und gegebenen Impulse werden analysiert, aufgearbeitet und in den Gremien weiter diskutiert. Dies sind das DHB-Präsidium und die AG Struktur sowie der Bundesrat im Oktober dieses Jahres. „Der Austausch mit den Landesverbänden ist für uns wichtig, um den weiteren Weg erfolgreich zu bewältigen“, sagt Michelmann. „Ich bin beeindruckt, wie engagiert und sachorientiert wir unser großes Gemeinschaftsprojekt für den deutschen Handball vorantreiben.“
(tok)