Stefan Hecker ist tot. Der frühere Torwart der deutschen Handball-Nationalmannschaft starb nach langer, schwerer Krankheit bereits am 19. August, die Beisetzung fand am heutigen Freitag im engsten Familienkries statt. Darüber informierte Heckers Frau Claudia die WAZ Essen am Nachmittag.
„Diese Nachricht trifft uns. Stefan Hecker war einer der großen deutschen Handball-Torhüter und hat vor allem die erfolgreiche Ära des TUSEM Essen geprägt. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Claudia und seiner Familie“, sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes.
„Stefan Hecker war eine Legende. Ich durfte ihn einige Jahre als Co- und Torwarttrainer des TUSEM Essen begleiten. Diese Nachricht tut unfassbar weh“, sagte Bob Hanning. Der DHB-Vizepräsident hatte seine sportlichen Wurzeln in Essen und daher einer besondere Beziehung zu dem charismatischen Torwart.
„Der Tod von Stefan kommt viel zu früh und macht mich sehr betroffen. Uns verbinden eine Bekanntschaft und Freundschaft, die über 30 Jahre reicht“, sagte Uwe Schwenker, Präsident der Handball-Bundesliga e.V. „Ich habe Stefan auf dem Spielfeld als Gegner und großen Sportsmann respektiert und geachtet. Als Teamkamerad in der Nationalmannschaft habe ich seine herausragenden Fähigkeiten sehr geschätzt. Und in seiner Zeit als Manager habe ich Stefan als zuverlässigen Kollegen kennengelernt, dessen Meinung gefragt war. Der deutsche Handball verdankt Stefan Hecker viel und verliert einen Menschen, der als Sportler, Manager und Mensch Spuren auf und neben dem Spielfeld hinterlässt. Ich werde Stefan in sehr guter Erinnerung behalten. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Claudia und seiner Familie.“
Andreas Thiel, HBL-Justitiar und Vorsitzender der Handball Bundesliga Frauen: „Stefan Hecker war ein Großer zwischen den Pfosten, die unser beider Leben so lange bestimmt haben. In unserer Zeit als Torhütergespann im Verein und in der Nationalmannschaft hatten wir beide den unbedingten Anspruch den Kasten zu hüten. Auch diese Konkurrenz hat uns auf besondere Weise miteinander verbunden, ebenso die Liebe zum Handball, wie wir ihn als Spieler kennen- und schätzen gelernt haben. Stefan Hecker hat es verstanden, als Spieler, Manager und Mensch in unserem Sport Akzente zu setzen. Der Handball verdankt ihm viel, er wird uns fehlen. Ich werde Stefan in sehr guter Erinnerung behalten.“
Stefan Hecker prägte in den achtziger und neunziger Jahren als einer der herausragenden deutschen Handball-Torhüter die große Zeit des TUSEM Essen, für den er von 1979 bis 2000 spielte. Mit den Männern von der Essener Margarethenhöhe, darunter Spieler wie Jochen Fraatz, Thomas Happe, Peter Krebs und Alfred Gislason, gewann er 1986, 1987 und 1989 die Deutsche Meisterschaft, 1988, 1991 und 1992 den DHB-Pokal sowie auf europäischer Ebene den Europapokal der Pokalsieger 1989 und den Euro-City-Cup 1994.
Anschließend stand er noch bis 2004 beim VfL Gummersbach zwischen den Pfosten. In der Bundesliga lief Hecker 561 Mal auf, avancierte zum Rekordspieler. Erst 2006 setzte Jan Holpert den neuen Maßstab.
Für die deutsche Handball-Nationalmannschaft bestritt Hecker 157 Länderspiele und nahm an den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 teil. 1990 wurde Stefan Hecker zum „Handballer des Jahres“ gewählt.