TSV Peißenberg macht den Inklusionshandball in Bayern groß
Die Mannschaft ist gemischt und besteht aus Menschen mit und ohne Handicap, die einfach nur gerne Handball spielen wollen. Sie werden von acht bis zehn Trainern betreut. Dort wird der erste Umgang mit dem Handball erlernt. Hinzu kommen das Technik-, das Koordinations- und das Konditionstraining. Der FDDH sprach mit Annette Halbritter, die als Abteilungsleiterin Handball beim TSV Peißenberg die Idee zur Umsetzung hatte. Derzeit ist sie für den Bereich der Inklusion sowohl im Hauptverein als auch in der Abteilung verantwortlich.
Frau Halbritter, berichten Sie uns doch bitte mal von den Anfängen dieses tollen Projektes. Wie kamen Sie auf diese Idee?
Annette Halbritter: Ich bin durch Zufall auf dieses Thema gekommen. Ich recherchierte im Internet und stieß dort auf die Hamburger Inklusionsliga. Ich beschäftigte mich mit diesem spannenden Thema und nahm Kontakt zur Hamburger Freiwurfliga auf, einem Spielbetrieb für den Inklusionshandball. Im Frühjahr 2017 bot auch der DHB ein Seminar an, zu dem wir zwei Spielerinnen von uns schickten. Beide hatten auch Kontakte zu Behinderteneinrichtungen in unserer Nähe und kamen begeistert zurück. Wir überzeugten die Vorstände der Abteilung und des Hauptvereins von unserer Idee. Es haben sich mittlerweile unserem Team zwei andere Vereine aus Schongau und Oberhausen angeschlossen.
Es ist ja sicherlich nicht einfach, der einzige Verein mit diesem Angebot zu sein. Da es keine Ligaspiele gibt, Turniere auch nicht angeboten werden, gibt es doch sicherlich neben dem Training auch andere Angebote?
Annette Halbritter: Ja, das ist richtig. Wir fahren am 23. März zu einem inklusiven Sportfest nach Landsberg. Unser jährliches Highlight ist immer unser Trainingslager in Inzell. So waren wir im letzten Jahr mit 18 Teilnehmern und 6 Betreuern unterwegs. Neben dem Handball werden dort verschiedene Freizeitaktivitäten angeboten. Verschiedene, andere Sportarten können ausprobiert werden. Wandern und Spiele gehören ebenfalls dazu. Der Spaß kommt dort auch nicht zu kurz. Unsere Handballer freuen sich schon das ganze Jahr darauf und sind mit Begeisterung dabei.
Wie kommen denn die Spieler eigentlich zur Sporthalle? Sie sind ja aus dem gesamten Umkreis.
Annette Halbritter: Sie werden abgeholt oder von den Eltern und Freuden gefahren. Da sind wir aber an unserer Kapazitätsgrenze angekommen. Wir freuen uns riesig über die vielen tollen Menschen, die bei uns mitmachen wollen. Es wird aber ganz schwer, derzeit Weitere aufzunehmen. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass es in Bayern weitere Mannschaften im Bereich des Inklusionshandballs gibt. Ein Liga wie in Hamburg wäre Spitze.