„Menschenverbindender Einsatz des Sports“
DHB-Präsident Michelmann unterstützt Volleyball-Manager Niroomand in Politik-Kritik
Andreas Michelmann schließt sich der Politik-Kritik des Berliners Kaweh Niroomand, Manager des Volleyball-Bundesligisten Berlin Volleys und unter anderem früherer Vizepräsident des DOSB, vollumfänglich an. Der Präsident des Deutschen Handballbundes fordert den „menschenverbindenden Einsatz des Sports“ und ruft in diesem Zusammenhang zur weiteren Diskussion auf. Anlass waren Äußerungen des gebürtigen Iraners Niroomand im Tagesspiegel mit Blick auf das am heutigen Samstag in Belgrad ausgetragene Nations-League-Spiel zwischen Deutschland und dem Iran. Dabei hatte Niroomand Aussagen des Bundeskanzlers harsch als „totale Entgleisung“ kritisiert.
„Kaweh Niroomand, Manager der Berlin Volleys, hat von Seiten des Sports eine Diskussion angestoßen, für die es auch meiner Meinung nach höchste Zeit ist. Mein Eindruck: Wir erleben im Moment einen beängstigenden Verfall unserer Sitten und Werte und damit verbunden eine besorgniserregende Verrohung der Sprache“, erklärt Michelmann. „Beispiele wie ,Deutschland kriegstüchtig machen‘ von Verteidigungsminister Pistorius oder ,Israel macht für uns die Drecksarbeit‘ von Bundeskanzler Merz zeigen, wie weit wir uns als eines der europäischen Kernländer von unserem einstigen Friedensauftrag als europäische Union bereits entfernt haben.
Die Aufgabe des Sports sehe ich nicht darin, diesem Pfad der Politik zu folgen. Unsere Aufgabe sehe ich immer wieder vielmehr darin, Brücken zu bauen, zu stärken oder wiederaufzubauen, statt Gräben aufzureißen oder zu vertiefen. In diesem Sinne stelle ich mich überzeugt an die Seite von Kaweh Niroomand und rufe zur Diskussion aller Sportlerinnen und Sportler zu diesem bewegenden und uns alle berührenden Thema auf. Mehr noch: Ich wünsche mir, dass sich der Sport mit all seiner Kraft menschenverbindend einsetzt.“