Hall of Fame der Trainerinnen und Trainer

Große Ehre für ehemaligen Bundestrainer

05.11.2025 | Verband

Brand in Hall of Fame der Trainerinnen und Trainer aufgenommen

Weltmeister 2007, Europameister und Olympia-Silber 2004, über 14 Jahre lang Bundestrainer, Schnauzbart der Nation. Wenige Menschen haben den deutschen Handball so sehr geprägt wie Heiner Brand. Nun wird dem 73-Jährigen eine besondere Ehre zuteil: Brand ist eine von zehn Sport-Persönlichkeiten, die als erste Mitglieder in die neu gegründete Hall of Fame der Trainerinnen und Trainer aufgenommen wurden. Auch der frühere Handball- und Hockey-Trainer Zlatan Siric-Bernhard ist Teil dieses erlesenen Kreises. 

Initiator der Hall of Fame der Trainerinnen und Trainer, die sich im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln befindet, ist die Trainerakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Die Auswahl traf eine fünfköpfige Jury. Die Trainerakademie will mit dieser Ehrung „ein Zeichen für die Wertschätzung eines Berufsstandes setzen, der im Hintergrund wirkt und doch entscheidend ist“, wie es in einer Mitteilung heißt. Jedes Jahr soll die Hall of Fame der Trainerinnen und Trainer um weitere Mitglieder ergänzt werden. 

Neben Brand und Siric-Bernhard sind die ersten Mitglieder Bernd Berkhahn (Schwimmen), Fritz Fischer (Biathlon), Ulrich Hartmann (Sportwissenschaftler), Steffi Nerius (Speerwurf), Bernhard Peters (Hockey), Lothar Ruch (Ringen) und Sabine Tschäge (Rudern). Auch der 2017 im Alter von 90 Jahren verstorbene frühere Hockey-Bundestrainer Hugo Budinger wurde in die Hall of Fame aufgenommen. Er hatte 1974 die Trainerakademie in Köln gegründet und war ihr erster Direktor. 

Heiner Brand sammelte neben seine erfolgreichen Karriere als Spieler des VfL Gummersbach und in der Nationalmannschaft (u.a. Weltmeister 1978, sechsmal Deutscher Meister, viermal DHB-Pokal, zweimal Europapokalsieger der Pokalsieger, zweimal Europapokalsieger der Landesmeister) zahlreiche Erfolge als Trainer. Er wurde Deutscher Meister mit dem VfL Gummersbach und der SG Wallau/Massenheim, gewann mit Wallau/Massenheim auch zweimal den DHB-Pokal. Als Co-Trainer der Männer-Nationalmannschaft war er beim Silbermedaillengewinn bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles dabei.  

1997 wurde Brand Cheftrainer des Männer-Nationalteams und führte das DHB-Team nach der Jahrtausendwende in die absolute Weltspitze. EM-Silber 2004 in Schweden, WM-Silber 2003 in Portugal, der EM-Titel 2004 in Slowenien und Olympia-Silber im selben Jahr in Athen – und schließlich der Titel bei der Heim-WM 2007 als größter Triumph seiner Trainerlaufbahn. Brand prägte eine Goldene Generation, die über Jahre bei jedem Turnier um den Titel mitspielte. 

Das führte auch zu zahlreichen individuellen Auszeichnungen. Siebenmal wurde Brand als Handball-Trainer des Jahres ausgezeichnet, 2007 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, die Goldene Sportpyramide, das Silberne Lorbeerblatt und wurde Trainer des Jahres des DOSB. Außerdem wurde er 2007 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. Nun ist er eines der ersten Mitglieder der Hall of Fame der Trainerinnen und Trainer.