Neue Optionen entwickeln
Frauen-Nationalmannschaft mit Start in das WM-Jahr gegen Frankreich
Die Frauen-Nationalmannschaft startet gegen einen Gegner auf Top-Niveau ins Jahr der Heim-Weltmeisterschaft. Gegen den Olympiazweiten Frankreich probt das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch am Donnerstag, 6. März, 18.30 Uhr in Trier und zwei Tage darauf in Besançon. 20 Spielerinnen sind nominiert, die am Montag, 3. März, die Vorbereitung auf die Frankreich-Vergleiche beginnen werden.
Gaugisch formuliert die Zielstellung für die Maßnahme pragmatisch: „Diese Spiele bieten uns die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Wir wollen dazu weiteren Spielerinnen die Chance geben, sich im Vorfeld der Weltmeisterschaft im Nationaltrikot zu zeigen.“ Ausgerichtet ist die Arbeit auf die am 26. November in Stuttgart beginnende WM-Vorrunde, die für die deutschen Handballerinnen über Hauptrunde und Viertelfinale nach Rotterdam führen soll.
Vorausgegangen ist der Nominierung eine umfangreiche Vorarbeit. „Wir haben das Jahr 2024 in den vergangenen Wochen detailliert analysiert“, sagt Gaugisch. Neue Ideen spiegeln sich im Aufgebot für den kommenden Lehrgang wider. Beispiel Aimée von Pereira: Die an diesem Sonntag 25 Jahre alt werdende Rechtshänderin zählt erstmals zum Aufgebot der A-Nationalmannschaft, für die auch Marie Weiss und Sabrina Tröster die ersten Länderspiele bestreiten könnten. Als Jugendliche gewann sie 2017 die U17-EM, war MVP des Turniers und Spielerin des Elitekaders – für den dänischen Klub Nykøbing Falster Håndbold läuft Aimée von Pereira mittlerweile in der Champions League auf. „Aimée hat auf Champions-League-Niveau bewiesen, dass sie eine sehr starke Deckungsspielerin ist“, sagt Gaugisch. „Wir wollen ihr die Möglichkeit geben, diese Fähigkeiten bei uns zu zeigen.”
Elitekaderspielerin Nieke Kühne, die verletzungsbedingt die EURO verpasst hat und mit aktuell 49 Toren die zweitbeste Torschützin der EHF European League ist, rückt nach überstandener Verletzung wieder in den Kader. Fehlen wird im deutschen Rückraum im März-Lehrgang indes Emily Bölk.
„Wir wissen um die Qualitäten von Emily. Wir haben ihr im persönlichen Gespräch die Situation geschildert und die Entscheidung mitgeteilt“, sagt Gaugisch. „Die kommenden Länderspiele gegen Frankreich bieten uns aber die Möglichkeit, auf der Position weiteren Spielerinnen, die sich in den vergangenen Monaten empfohlen haben, eine Chance zu geben, sich in Aufeinandertreffen mit einem Weltklasse-Gegner zu beweisen und den Konkurrenzkampf zu schärfen. Diese Option ziehen wir Anfang März.”
Mit großer Neugier blickt auch Anja Althaus auf die kommenden Monate. „Wir haben mit der Heim-WM ein großartiges Ereignis vor uns“, sagt die Nationalmannschafts-Managerin. „Jede Spielerin muss dafür im Team ihre Rolle finden, darauf brennen, für unsere Nationalmannschaft zu spielen, und stolz sein, Deutschland zu repräsentieren.“
Nicht mehr zum Aufgebot zählt Julia Behnke. Die Kreisläuferin der TuS Metzingen wird, wie vor einigen Tagen öffentlich geworden, im Sommer ihre Handball-Laufbahn beenden. Gaugisch: „Für uns ist es schon jetzt an der Zeit, Julia für ihren Einsatz in der Nationalmannschaft zu danken. Da sie jedoch nicht mehr für die WM plant, müssen wir uns ab sofort am Kreis neu aufstellen und jede Minute in Training und Wettkampf für unsere großen Ziele zum Ende dieses Jahres nutzen.“ Verzichten muss Gaugisch am Kreis zudem auf die verletzte Jolina Huhnstock, für die Isabell Hurst von der HSG Bensheim/Auerbach Flames erstmals seit November 2023 wieder im deutschen Aufgebot steht.
Tickets für die Partie gegen Frankreich in der SWT Arena Trier sind noch via dhb.de/tickets erhältlich.
Das aktuelle Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft:
Tor: Katharina Filter (Brest Bretagne/FRA), Sarah Wachter (Borussia Dortmund), Marie Weiss (TuS Metzingen)
Feld: Jenny Behrend (HB Ludwigsburg), Sabrina Tröster (TuS Metzingen), Julia Maidhof (Ramnicu Valcea/ROU), Viola Leuchter (HB Ludwigsburg), Nina Engel (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Mareike Thomaier (HB Ludwigsburg), Alina Grijseels (CSM Bukarest/ROU), Annika Lott (Brest Bretagne/FRA), Xenia Smits (HB Ludwigsburg), Nieke Kühne (HSG Blomberg-Lippe), Aimée von Pereira (Nykøbing Falster Håndbold/DEN), Dana Bleckmann (Borussia Dortmund), Antje Döll (HB Ludwigsburg), Alexia Hauf (HSG Blomberg-Lippe), Lisa Antl (Borussia Dortmund), Marie Steffen (VfL Oldenburg), Isabell Hurst (HSG Bensheim/Auerbach Flames)