Katharina Filter jubelt nach einer Parade im Handballtor
Vorfreude: nur noch 100 Tage bis zur Heim-WM in Deutschland. - Foto: Marco Wolf

Tickets, Termine und Aktionen

19.08.2025 | Verband

Alles Wissenswerte zur Frauen-WM 2025

Am 26. November erfolgt in Stuttgart und Trier der Startschuss für die vierte Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland: gegen wen die DHB-Auswahl spielt und wo sich Fans ihre Karten sichern können

100 Tage waren es am gestrigen Montag noch bis zum Eröffnungsspieltag der Frauen-Handball-Weltmeisterschaft. Am 26. November startet unter anderem die deutsche Nationalmannschaft in der Porsche Arena in Stuttgart gegen Island in ihre Heim-WM, zeitgleich beginnt auch im zweiten deutschen Vorrundenspielort in Trier die Weltmeisterschaft mit der Partie Spanien gegen Paraguay. Insgesamt vier Vorrundengruppen, zwei Hauptrundengruppen sowie zwei Viertelfinals (letztgenannte beide in der Westfalenhalle Dortmund) werden in der deutschen Turnierhälfte ausgespielt, die restlichen Partien inklusive Presidents‘ Cup und Finalwochenende gehen in den Niederlanden über die Bühne.

Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die vierte Frauen-Handball-Weltmeisterschaft auf deutschem Boden – das weibliche Highlight im Jahrzehnt des Handballs.

Wann und wo wird gespielt?
Vom 26. November bis 14. Dezember 2025 treten 32 Mannschaften in fünf Städten in den beiden Nachbarländern an, um den 27. Frauen-Handball-Weltmeister zu küren. Ab dem 26. November starten in der Porsche-Arena Stuttgart und der SWT-Arena Trier die Vorrundenspiele mit je zwei Gruppen. Die jeweils sechs Vorrundenspieltage gehen bis zum 2. Dezember über die Bühne.

Danach schließt sich auf deutscher Seite des Turniers vom 2. bis 7. Dezember die Hauptrunde in der Dortmunder Westfallenhalle an – dort spielen zwei Gruppen mit je sechs Teams. Die beiden besten Mannschaften jeder dieser Gruppen qualifizieren sich dann für die Viertelfinals am 9. Dezember in der „Herzkammer des deutschen Handballs“. Halbfinals und Medaillenspiele werden am 12. und 14. Dezember 2025 im Rotterdam Ahoy ausgetragen.

Alle drei Arenen auf der deutschen Turnierseite haben bereits WM-Erfahrung: Die 5000 Fans fassende SWT-Arena Trier war bei der Frauen-Weltmeisterschaft 2017 einer der Vorrundenspielorte. In der Porsche-Arena mit einer Kapazität von über 6000 Besuchern will die deutsche Mannschaft den Grundstein für ihr Wintermärchen legen. Die Arena war bereits 2007 Vorrundenspielort der Männer-Weltmeisterschaft und zudem Austragungsort zahlreicher Länderspiele, Supercupspiele der HBL und seit 2018 auch der Pokal-Final4-Turniere der HBF. Zudem ist Stuttgart Vorrundenspielort bei der Männer-WM 2027.

Die für die WM mit 12.000 Plätzen nutzbare Westfalenhalle 1 in Dortmund zählt zu den Kultstätten des deutschen und internationalen Handballs.1961, 1965, 1982 und 2007 fanden dort Spiele von Handball-Weltmeisterschaften statt – 1965 spielten die Frauen im großen Rund auf. Die Frauen von Borussia Dortmund stellten am 19. Februar 2023 mit 11.112 Fans beim European-League-Sieg gegen Siofok einen neuen Zuschauerrekord für deutsche Frauen-Handball-Vereine in der Halle auf.

Wie stark sind die deutschen Vorrundengegner?
Im Eröffnungsspiel am 26. November geht es gegen Island, zwei Tage später gegen Uruguay und zum Abschluss am 30. November gegen Serbien – alle Spiele finden in der Stuttgarter Porsche-Arena statt. Die deutsche Bilanz gegen Island ist fast optimal: In 14 Partien gab es 13 Erfolge. Zuletzt trafen beide Teams in der EM-Vorrunde 2024 im österreichischen Innsbruck aufeinander, die DHB-Auswahl sicherte sich mit einem 30:19-Erfolg das Ticket in die Hauptrunde, Island beendet das Turnier auf dem 16. Platz. Sein Ticket für die WM 2025 sicherte sich das Team von Trainer Arnar Petursson durch zwei deutliche Siege über Israel in den WM-Play-offs (39:27 und 31:21).  

Die zweite Partie in Stuttgart ist eine Premiere – denn noch nie trafen Frauen-Handball-Nationalmannschaften von Deutschland und Uruguay aufeinander. Die Südamerikanerinnen haben sich zum sechsten Mal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, als Dritter des Kontinentalturniers hinter Brasilien und Argentinien. Gegen Serbien gab es für die deutsche Mannschaft in den vergangenen drei WM-Duellen gegen Serbien die ganze Bandbreite von Ergebnissen mit Sieg, Remis und Niederlage. 2019 verlor man gegen das Balkanteam in Japan und verpasste dadurch das Halbfinale, bei der Heim-WM 2017 spielte Deutschland Unentschieden, 2021 gab es ein deutliches 31:21. Die serbische Mannschaft qualifizierte sich durch das Blitz-Comeback von Andrea Lekic in den Play-offs gegen Slowenien für (29:29, 33:31) für die WM, die Ex-Welthandballerin hat nun aber ihre Karriere beendet. Größter Erfolg Serbiens war Silber bei der Heim-WM 2013.  

Auf wen könnte die DHB-Auswahl in der Hauptrunde treffen?
Zieht Deutschland in die zweite Phase ein, geht es ab 2. Dezember in der Dortmunder Westfalenhalle weiter. Die Hauptrundengegner kommen aus Vorrundengruppe D, die in Trier ausgespielt wird – mit Montenegro, Spanien, den Färöer und Paraguay. Weitere Hauptrunden-Spieltage sind der 4. und der 6. Dezember.

Welche Teams spielen noch in Deutschland?
In Gruppe G, die parallel zur deutschen Mannschaft in Stuttgart spielt, starten der WM-Vierte von 2023 aus Schweden, Brasilien (Weltmeister von 2013) sowie Tschechien und Kuba. Die Partien sind am 27. November, 29. November und 1. Dezember in der Porsche-Arena. An den gleichen Tagen steht Europameister, Olympiasieger und Topfavorit Norwegen in Trier auf dem Feld, Gegner in Gruppe H sind Afrikameister Angola, Asienmeister Südkorea und Kasachstan. Zudem spielt besagte Gruppe D in Trier. Die jeweils drei besten Teams der Gruppen G und H treffen in der zweiten Hauptrundengruppe in der Dortmunder Westfalenhalle aufeinander. Spieltage dieser Gruppe sind der 3., 5. und 7. Dezember. Die beiden Viertelfinalspiele auf deutschem Boden sind am 9. Dezember in Dortmund, die jeweiligen Gruppensieger spielen gegen die Zweiten um die Tickets zum Halbfinale am 12. Dezember in Rotterdam. Dort finden auch Vor- und Hauptrundenspiele statt, weiterer niederländischer Spielort ist s’Hertogenbosch, wo zwei Vorrundengruppen und der Presidents‘ Cup ausgetragen werden.

Wo gibt es WM-Karten?
Tickets gibt es ausschließlich online über die offizielle Turnierwebsite worldhandball25.com sowie bei Eventim. Alle Karten sind Tagestickets, das heißt, für jeweils zwei Vorrundenspiele in Stuttgart und Trier beziehungsweise drei Hauptrundenspiele in Dortmund. Zudem plant der DHB spezielle Aktionen, schon mit Blick auf die Männer-WM 2027. „Wir möchten Treue belohnen und schnüren deshalb besondere Pakete für Besucher der Frauen-Weltmeisterschaft“, sagt der DHB-Vorstandsvorsitzende Mark Schober. 

Sind die deutschen Spiele bereits ausverkauft?
Aktuell sind für die deutschen Vorrundenspieltage in Stuttgart und den dritten Hauptrundenspieltag in Dortmund (6. Dezember) keine Tickets im Verkauf. Das heißt aber nicht, dass die Partien ausverkauft sind, weil zum Beispiel gewisse Kartenkontingente für die Gastnationen reserviert sind. Werden diese nicht abgerufen, gehen die Karten wieder in den freien Verkauf. Wer die DHB-Auswahl sicher sehen will, sollte sich also Tickets für den 2. und 4. Dezember in Dortmund sichern.  Zur 100-Tage-Marke waren rund 35 Prozent aller verfügbaren Tickets für die deutschen Spielorte verkauft. „Das ist eine gute Zahl, wenn man bedenkt, dass nach einer aktuellen Studie 80 Prozent aller Handballfans ihre Tickets in den letzten drei Monaten vor einem Turnier kaufen. In den nächsten Wochen werden wir daher unsere Bewerbung noch einmal intensivieren“, sagt Schober. 

Welche Aktionen laufen aktuell im Rahmen der Kampagne „Hands up for more“ auf sich?
Die WM ist für den DHB mehr als nur ein Turnier: Mit der Kampagne ‚Hands up for more“ sollen viele Aspekte des Frauenhandballs und des Frauensports beleuchtet und nachhaltig in den Fokus gerückt werden. Es geht um Female Empowerment und Gleichberechtigung, um Anerkennung und Respekt. Dazu gibt es zahlreiche Aktionen wie die kostenlose Schiedsrichterinnen-Neuausbildung in 2025, Mini-WM-Turniere der Landesverbände oder das Projekt „WM-Bälle auf Tour“. Diese Aktion, die zwei original WM-Bälle von Ost nach West und von Süd nach Nord quer durch Deutschland befördert, startet am Samstag (23. August) beim Handball Super Cup im Münchener SAP Garden. Am Rande des traditionellen Saisoneröffnungsevent von Alsco-Handball-Bundesliga Männer und DAIKIN-Handball-Bundesliga Männer werden aber nicht nur die Bälle von den DHB-Jugendsprechern auf ihre dreimonatige Reise geschickt, sondern es wird auch noch ein ganz besonderer Programmpunkt präsentiert – die rund 10.000 Fans dürfen sich auf eine Überraschung freuen. Alle Aktionen finden sich unter dhb.de/handsupformore.

Wie sieht die WM-Vorbereitung der deutschen Mannschaft aus?
Nach dem Sommerlehrgang in Rotterdam im Juli stehen noch sechs Länderspiele bis zur Heim-WM auf dem Programm. Am 19. und 21. September folgen zwei Tests gegen Co-Gastgeber Niederlande, auf der deutschen Seite findet die Partie am Sonntag, 21. September, in der YAYLA Arena in Krefeld statt, im Vorprogramm spielen die U18- und U20-Teams beider Länder, das Hinspiel ist in Eindhoven. Mitte Oktober geht es in den ersten beiden Partien in der EM-2026-Qualifikation am 16. Oktober in Gummersbach gegen Nordmazedonien, dann reist die DHB-Auswahl zum Auswärtsspiel nach Belgien (18./19. Oktober). Die unmittelbare WM-Vorbereitung startet am 17. November, integriert sind die letzten Tests am 20. und 22. November gegen die Schweiz, zunächst in Schaffhausen, dann in Göppingen.