Kurt Hochstuhl
Kurt Hochstuhl. - Foto: imago images/Michael Heuberger

Trauer um Kurt Hochstuhl

02.09.2025 | Verband

 

DHB-Ehrenmitglied im Alter von 71 Jahren gestorben

Der deutsche Handball trauert um Kurt Hochstuhl. Der langjährige Präsident des südbadischen Handballverbandes starb im Alter von 71 Jahren. Hochstuhl war seit 2019 Ehrenmitglied des Deutschen Handballbundes und eine der treibenden Kräfte bei der Fusion der süddeutschen Landesverbände zum Baden-Württembergischen Handball-Verband. „Die Nachricht macht uns traurig“, sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann. „Ich habe den kritisch-konstruktiven Austausch mit Kurt Hochstuhl geschätzt. Sein Engagement auch im deutsch-französischen Austausch hat bleibenden Wert. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“ Hochstuhl hinterlässt seine Frau Doris sowie Kinder und Enkelkinder.

Der 1954 geborene Hochstuhl studierte Geschichte, Soziologie und Philosophie, beendete diese Zeit als Dr. phil. und arbeitete für das Landesarchiv Baden-Württemberg als Leiter des Staatsarchivs Freiburg. Schon in jungen Jahren engagierte er sich im TV Sandweier, einem Stadtteilverein von Baden-Baden. Dort übernahm er neben dem Handballspielen vielfältige Aufgaben: Jugendsprecher, Trainer verschiedener Mannschaften, Schiedsrichter, Abteilungsleiter und 2. Vorsitzender. Parallel dazu engagierte er sich ab 1991 als Vorsitzender des Handballbezirks Rastatt; 2004 wählten ihn die südbadischen Vereine zu ihrem Präsidenten.

Als SHV-Präsident intensivierte er von Anbeginn die grenzüberschreitenden Beziehungen zum nahen Elsass, die seither über Vergleichsspiele, grenzüberschreitende Minispielfeste und über gemeinsame Trainingscamps zum festen Bestandteil des Sportkalenders geworden sind. Die trinationale Oberrheinkonferenz honorierte dieses Engagement mit der Vergabe des oberrheinischen Sportpreises an die Verbände des SHV und des Unterelsass (Bas-Rhin).

In den letzten Jahren seiner Präsidentschaft brachte er sich aktiv in das Reformvorhaben „Handball Baden-Württemberg“ und den Zusammenschluss der Verbände Baden, Südbaden und Württemberg ein. 2019 übergab er den Staffelstab an Alexander Klinkner, den heutigen Vizepräsidenten des Baden-Württembergischen Handballverbandes.

„Kurt Hochstuhl war Freund, Wegbegleiter und ein leidenschaftlicher Streiter für den Handball in Südbaden“, sagte Hans Artschwager, ehemaliger Präsident des HV Württemberg, Sprecher der Kommission der Landesverbände und Vizepräsident des Deutschen Handballbundes. „Als Vorsitzender von Handball Baden-Württemberg setzte Kurt Hochstuhl entscheidende Akzente für die Entwicklung eines gemeinsamen Verbandes. Im Deutschen Handballbund gab er wichtige Impulse für notwendige Veränderungsprozesse. Untrennbar mit seinem Namen verbunden bleibt die Organisation und Begleitung des deutsch-französischen Jugendwerks, das er über fast zwei Jahrzehnte mit Leidenschaft und Beharrlichkeit geprägt hat.“

Das Ende der Funktionärslaufbahn nutzte Hochstuhl zur Rückkehr in die Halle. Unter dem Motto „Lerne Handball mit Opa Kurt!“ bot er in seinem Heimatverein TV Sandweier Individualtraining für Jugendliche zwischen acht und zwölf Jahren an. Hochstuhl sagte dazu: „Ich möchte so dem Handball etwas zurückgeben, was er mir gegeben hat – Heimat, Geborgenheit, ein bisschen Sozialkompetenz und eine Menge Freude und Spaß.“