Vor dem Testspiel-Doppel: Welche Serie endet in Trier?
Frauen-Nationalmannschaft am Montag zum Lehrgangsstart an der Mosel eingetroffen
Traumhaftes Frühlingswetter, sonniger Rosenmonat: meteorologisch könnte der Start des ersten Lehrgangs im Heim-WM-Jahr für die Frauen-Nationalmannschaft nicht besser sein. Am Montagmittag trafen sich die Spielerinnen und das Trainerteam in Trier – zumindest jene, die am vergangenen Wochenende nicht beim Pokal-Final4 in Stuttgart im Einsatz waren. Diese elf reisen erst am Dienstag an die Mosel – darunter die Ludwigsburgerinnen Xenia, Smits, Antje Döll, Mareike Thomaier, Jenny Behrend und Viola Leuchter als frisch gebackene Pokalsiegerinnen sowie Nina Engel (HSG Bensheim/Auerbach) als MVP und Torschützenkönigin des Turniers. Eine Spielerin muss wegen ihrer im Halbfinale am Samstag erlittenen Gesichtsverletzung absagen: Dortmunds Torfrau Sarah Wachter. Weil auch Frankreich-Legionärin Annika Lott (Brest Bretagne) sich am Wochenende im Ligaspiel verletzt und ausfällt, sind ab Dienstag insgesamt 18 Spielerinnen beim Lehrgang in Trier, der am Montag mit einem leichten Training für die übrigen Nationalspielerinnen begann.
Höhepunkt dieser Woche sind die beiden Länderspiele gegen den aktuellen Weltmeister und Olympiazweiten Frankreich am Donnerstag, 6. März, in der SWT-Arena in Trier (Anwurf: 18.30 Uhr, live im Free-TV auf DF1, wenige Resttickets sind via dhb.de/tickets erhältlich) sowie am Samstag, 8. März, im französischen Besançon (Anwurf 18 Uhr, live im Free-TV auf DF1). „Die Laune ist gut, es kann losgehen. Ich freue mich auf den Lehrgang und zwei Superspiele gegen Frankreich. Da wird eine gute Möglichkeit, um Rückmeldungen über den aktuellen Stand einzuholen“, sagte Bundestrainer Markus Gaugisch, der am Wochenende ebenfalls beim Pokal-Finalturnier in Stuttgart zu Gast war.
Bereits weit über 3000 Karten sind für das Länderspiel in Trier bereits verkauft, wo die Frauen-Nationalmannschaft eine Serie zu verteidigen hat: seit dem ersten Auftritt in der Arena im Juni 2003 haben DHB-Nationalmannschaften dort nie verloren: für die Frauen stehen fünf Siege und zwei Remis in der Bilanz, für die Männer zwei Siege. Auf der anderen Seite hat die DHB-Frauen-Nationalmannschaft seit 14 Jahren kein Spiel mehr gegen Frankreich gewonnen. Der letzte Pflichtspielsieg gegen Frankreich gelang bei der WM 2005, danach gab es zwar fünf Testspielerfolge (zuletzt 2011), bei Turnieren (WM, EM und zuletzt Olympia-Viertelfinale) oder in Qualifikationsspielen gab es seither ein Remis und zehn Niederlagen.
„Wir haben nicht so viele Trainingseinheiten in dieser Woche, denn die Belastung für die Spielerinnen war beim Pokal-Final4 sehr hoch. Bis zum ersten Spiel am Donnerstag wollen wir vor allem an unserer Deckung feilen, um aktiv zu verteidigen, Ballgewinne zu generieren und so per Gegenstößen mehr einfache Tore zu machen“, sieht Bundestrainer Gaugisch als Trainingsziele an.
Durch den verletzungsbedingten Ausfall ihrer Brest-Teamkameradin Annika Lott ist Torfrau Katharina Filter die einzige Spielerin im aktuellen deutschen Kader, die für einen französischen Verein spielt. „Ich spiele mit einigen aus dem französischen Kader zusammen, und es ist immer besonders, wenn du im Land des Gegners spielst. Ich bin gespannt auf die Spiele, das kann interessant werden. Wir können diese Partien nutzen, um zu schauen, wie wir gerade zusammenspielen. Das sind definitiv zwei gute Tests mit Blick auf die Heim-WM.“
Filter freut sich aber auch „ein paar neue Gesichter“ im eigenen Team zu sehen, denn Aimée von Pereira (Nykøbing Falster Håndbold/DEN) und Sabrina Tröster (TuS Metzingen) sind beispielsweise erstmals oder zum zweiten Mal bei einem DHB-Frauen-Lehrgang mit dabei. Daneben kann auch Torfrau Marie Weiss (TuS Metzingen) auf ihr erstes Länderspiel hoffen. „Ich bin gespannt, was die Woche bringt. Das kann ein spannender Lehrgang werden“, sagt Filter, die natürlich auch schon den Countdown bis zum Start der Heim-WM am 26. November im Hinterkopf hat: „Es kribbelt schon, das Turnier kommt immer näher, man denkt immer häufiger darüber nach und ist von Woche zu Woche gespannter. Ich freue mich mega.“
Nicht nur beim DHB-Team, das seine Vorrundenspiele in Stuttgart absolvieren wird, sondern auch in Trier freut man sich auf die Heim-WM. Wie schon 2017 ist die SWT Arena Gastgeber und Spielort – dieses Mal sogar von zwei Vorrundengruppen. Gesetzt ist der aktuelle Olympiasieger und Europameister Norwegen für eine der beiden Gruppe, im Falle der Qualifikation läuft auch der Olympiateilnehmer Slowenien in Trier auf.
(BP)