Wudtkes Kader für letzte Standortbestimmung steht
Die männliche U19 trifft am 19. und 20. Juli auf Portugal – danach wartet die WM in Ägypten
Mit 18 Spielern – zwei Torhütern und 16 Feldspielern – geht U19-Bundestrainer Erik Wudtke in die finale Vorbereitungsphase auf die Jugend-Weltmeisterschaft in Ägypten. Der Lehrgang beginnt am 13. Juli in Hannover, Höhepunkt sind die beiden Länderspiele gegen Portugal am 19. und 20. Juli. Die finden als Doppelveranstaltungen mit den U17-weiblich-Spielen gegen Dänemark statt in der Sporthalle IGS Wunstorf (16 und 19 Uhr) und tags darauf im Sportzentrum Vinnhorst (11 und 13.30 Uhr). Karten sind sowohl für Wunstorf als auch für Vinnhorst im Vorverkauf erhältlich.
Portugals Junioren wurden bei der U21-WM gerade Vizeweltmeister- und auch generell sieht Wudtke die handballerische Entwicklung in Portugal als extrem stark an: „Sie gehören im Nachwuchsbereich seit Jahren zu den Besten in der Welt, daher werden die beiden Testspiele absolute Standortbestimmung, wo wir stehen.“
Wudtke hat sein Team lange nicht mehr gesehen – die letzte gemeinsame Maßnahme war das internationale Turnier zwischen Weihnachten und Neujahr 2024 in Merzig, das die DHB-Auswahl durch einen Finalsieg gegen Island gewann. „Seither sollten sich die Spieler ganz auf ihre Vereine und die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft konzentrieren. Hinzu kommt, dass viele Spieler zuletzt auch ihr Abitur geschrieben haben“, begründet Wudtke diese Entscheidung.
Das männliche Team der Jahrgänge 2006 und jünger bestreitet mit der WM in Ägypten ihr letztes Turnier im Jugendbereich. 2024 war die Mannschaft mit nur einer Niederlage Fünfter der U18-EM geworden, ein Jahr zuvor hatte man aber Gold beim European Youth Olympic Festival gewonnen.
Doch der aktuelle Kader unterscheidet sich sehr vom letztjährigen EM-Kader, nur vier Spieler aus 2024 sind noch dabei: Kapitän Bennet Strobel, Linksaußen Jan Grüner, Kreisläufer Tim Schröder und Rückraumspieler Phileas Daniel. Genau ein Drittel des 18-köpfigen Kaders ist im jüngeren Jahrgang geboren. „Wenn sich niemand verletzt, wird das auch unser WM-Kader sein, allerdings muss ich noch zwei Spieler streichen“, sagt Wudtke.
Bei der WM in Ägypten (vom 6. bis 17. August) bekommt es die deutsche Mannschaft mit zwei europäischen Gegnern sowie einem Team aus Südamerika zu tun: DHB-Gegner in Vorrundengruppe E sind Slowenien, Uruguay und die Färöer. Die ersten beiden Teams jeder der acht Vorrundengruppen ziehen in die Hauptrunde ein, die übrigen 16 Mannschaften spielen im Presidents‘ Cup um die Plätze 17 bis 32. Sollte die DHB-Auswahl in die Hauptrunde einziehen, warten dort die beiden besten Teams aus Gruppe F mit den europäischen Topnationen Norwegen und Frankreich sowie Argentinien und ein Qualifikant aus Nordamerika. Aus den vier Hauptrundengruppen qualifizieren sich dann jeweils die Sieger und Zweiten für die Viertelfinals.
Auf eine Zielvorgabe verzichtet Wudtke: „Es bringt der Mannschaft keinen Vorteil, wenn man Ergebnisziele vorgibt, dadurch ist niemand motivierter. Das Einzige, was ich weiß, dass wir gegen Uruguay gewinnen werden, alles andere ist offen. Und für mich steht im Jugendbereich sowieso die individuelle Entwicklung im Fokus“, sagt Wudtke, für den es das zweite Turnier in Ägypten sein wird – 2021 war er als Assistent von Alfred Gislason schon bei der Männer-WM im Land der Pharaonen.
Der deutsche U19-Kader für den Lehrgang in Hannover sowie die Testspiele gegen Portugal:
Tor: Finn Knaack (HSV Hamburg), Anel Durmic (VfL Gummersbach/HSG Krefeld)
Feld: Leon Stehl (MT Melsungen(/TV Hüttenberg), Lars Genz (HC Erlangen), Noah Hensen (SC Magdeburg), Monty Kleinsteuber (SC Magdeburg), Max Heydecke (JANO Filder), Anton Voß (SC DHfK Leipzig), Rasmus Ankermann (THW Kiel), Bennet Strobel (HBW Balingen-Weilstetten), Nick Scherbaum (JANO Filder), Jan Grüner (Füchse Berlin), Tim Schröder (Füchse Berlin), Linus Schmidt (TV Neuhausen/TVB Stuttgart), Fynn Paulicks (Füchse Berlin), Joel Zimmer (TV Großwallstadt), William Reichardt (Füchse Berlin), Phileas Daniel (SC Magdeburg)