Statement Deutscher Handballbund
Das Landgericht Dortmund hat am heutigen Freitag in einem erstinstanzlichen Verfahren entschieden, dass die vom Deutschen Handballbund eingesetzte externe und unabhängige Kommission zur Aufarbeitung und Prävention von Gewalt ihre Arbeit einstellen muss. Zudem wurde der Deutsche Handballbund dazu verpflichtet, ein Disziplinarverfahren nach der Trainerordnung gegen den Handballtrainer André Fuhr zu eröffnen. Das Landgericht hat in einem parallel verhandelten Verfahren überdies die bereits im Juli 2024 ergangene einstweilige Verfügung des Oberlandesgerichts Hamm bestätigt.
Der DHB wird die Urteile sorgfältig prüfen und dann entscheiden, ob Berufung eingelegt wird.
„Mit der Einrichtung einer externen und unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung und Prävention von Gewalt im Handballsport hat der DHB im Oktober 2022 bewusst Neuland betreten, um seiner Verantwortung für den Handballsport in Gänze und seinem Schutzauftrag gegenüber den Betroffenen gerecht zu werden. Der Deutsche Handballbund hat hiermit im deutschen Sport eine Vorreiterrolle inne“, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. „Grundsätzliche Auffassung des DHB war und bleibt es hierbei, dass auch in diesem Fall auf Basis der Verbandsautonomie sowie der Satzung des DHB die Einrichtung einer externen und unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung und Prävention zulässig ist. Betroffeneninteressen sowie der nachhaltige Schutz anvertrauter Personen dürfen nicht in den Hintergrund treten.“
Eine Kommission zur Aufarbeitung und Prävention von Gewalt war erstmals im Oktober 2022 vom DHB-Präsidium aufgrund der kurz zuvor öffentlich gewordenen Vorwürfe gegen den Handballtrainer André Fuhr berufen worden. Nach einem Neustart im März 2023 hatte diese gearbeitet, musste ihr Wirken allerdings im Juli dieses Jahres aufgrund einer einstweiligen Verfügung einstellen.
„Wir werden zukunftsgewandt weiter an der Prävention von Gewalt arbeiten, denn das ist und bleibt eines der großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit“, sagt Michelmann. „Für diese Aufgabe muss sich der gesamte Sport in der Verantwortung für die ihm anvertrauten Menschen rüsten.“